Vor einiger Zeit ist uns beim durchstöbern diverser Ernährungs-Foren aufgefallen, dass eine gewisse „Spyridoula“ im Zusammenhang mit Olivenöl und griechischer Küche immer wieder auftaucht. Richtig aufmerksam sind wir auf Spyridoula geworden, als der Name im Zusammenhang mit Olivenöl erwähnt wurde, das auch zur Zubereitung von Mayonnaise geeignet ist.

Für Mayonnaise geeignetes Olivenöl

Schon mal selbst Zuhause Mayonnaise gemacht? Wenn nicht, sollte dies unbedingt schleunigst nachgeholt werden! Es gibt kaum einen einfacher selbst herstellbaren Fettlieferant, der selbst Lowfat-Lowcarb Gerichte in ein vollwertiges  Highfat Keto-Gericht verwandeln kann. Mayonnaise ist sozusagen der Lowcarb-Highfat Zauberstab.

Das Problem mit der Mayonnaise ist nur, dass die am Meisten verwendeten Öle sehr reich an Omega6-Fettsäuren sind und auch ein hohes Ungleichgewicht zuwischen Omega6 und Omega3 Fettsäuren aufweisen. Beliebte Mayo-Öle sind:

  • Sonnenblumenkernnöl
  • Rapsöl
  • Maisöl
  • Sojaöl
  • Distelöl

Diese werden oft aufgrund ihrer Geschmacksneutralität für Mayonnaise gewählt und weil sie durch ihren flüssigen Zustand bei Raumtemperatur sehr einfach zu Mayonnaise verarbeitet werden können. Dies spricht beispielsweise gegen die Verwendung von Butter, Ghee, Butterschmalz oder Kokosfett als Ersatz. Diese können zwar mit verarbeitet werden, aber sind als Hauptbestandteil der Butter ungeeignet.

Die in den letzten Jahren verbreitete Ansicht, dass Kernöle (wie die oben genannten 5) gesundheitsförderlich sind, hat ja nun schon seit längerem immer weiter Risse bekommen und ist nicht mehr haltbar. Abgesehen vom mangelhaften Omega3 und Omega6 Verhältnis, müssen alle Kernöle stark behandelt werden, um überhaupt genießbar zu sein. Auch bei der Extraktion der Öle werden hohe Temperaturen und teilweise Chemikalien eingesetzt, um das Öl zu extrahieren und zu separieren (Beispiel: Hexane bei der Sojaöl Produktion).

Rein pflanzliches Öl beruhigt das Gewissen?

Soll heißen: Nur weil etwas aus Pflanzen stammt, muss es noch lange nicht „rein pflanzlich“ oder bedingungslos gut sein.

Das Thema Monokulturen bei Raps- und Soja-Anbau sei hier nur in einem Nebensatz erwähnt, da es bereits andere Websites und Blogs gibt, die sich sehr ausgiebig mit dem Thema und seiner Problematik beschäftigen.

Olivenöl und Mayonnaise

Als flüssige Öl-Alternative für Mayonnaise, die von der Fettsäure-Zusammenstellung, von der Herstellung und vom Nährwert her unbedenklich, ja im Gegenteil sogar sehr empfehlenswert ist, bleibt noch Olivenöl im Einkaufskorb.

Großer Nachteil des handelsüblichen Olivenöls ist jedoch, dass aus diesem Olivenöl hergestellte Mayonnaise stark dazu tendiert bitter zu schmecken. Manch einer mag diesen Geschmack, meistens wird dieser jedoch als eher unangenehm empfunden.

Erstaunlich ist jedoch, mediterrane Mayonnaise-Arten, wie zum Beispiel das allerwelt beliebte Aioli, auch mit Olivenöl zubereitet werden. Und ich denke fast keiner hat sich bisher über bitteres Aioli oder bittere Mayonnaise im Mittelmeer-Urlaub beschwert.

Doch woran liegt das?

An der Qualität des Olivenöls!

Die Qualität des Olivenöls macht den Unterschied

Nun kommen wir wieder zum eigentlichen Punkt: Spyridoula’s Olivenöl soll diesen bitteren Geschmack nicht haben, im Gegensatz zu den handelsüblichen Olivenölen.

Dies bedeutet, es wäre als Öl für Mayonnaise geeignet!

Im Internet steht bekanntlich ja viel, was nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen muss. Deswegen haben wir den Selbsttest gewagt.

Der hungerfreude.com Olivenöl-Test

Unser Test-Setup:

Spyridoulas Bertolli Zeus Olivenöl

Wir lassen folgende 3 Olivenöle gegeneinander antreten:

Des deutschen absoluter Liebling: Bertolli Olivenöl
An quasi jeder Straßenecke zu haben, fehlt in keinem Supermarkt und sticht durch leicht höheren Preis und schönes Design aus dem Olivenöl Regal heraus. Mit leicht höherem Preis meine ich dabei im Vergleich mit den „Hausmarke“-Olivenölen der jeweiligen Supermärkte, sowie deren Noname-Olivenöle (jemand Lust auf TIP Olivenöl?).

Das Design der Flasche verspricht Geschmack aus „Bella Italia“, so steht es auch auf der Bertolli-Website. Mamma mia, wenn nur jeder wüsste, dass hinten auf der Flasche steht, dass das Olivenöl aus ganz Europa kommt. „Mischung aus nativen Olivenölen extra aus der Europäischen Union“ steht genauer gesagt auf dem Etikett. Vielleicht sind ja auch ein paar griechische Oliven mit in der Mischung gelandet.

Der Lokalmatador: Zeus griechisches natives Olivenöl extra
Der sympathische Vertreter des griechischen Olivenöls vom Discounter nebenan. Für ein wenig Kleingeld darf hier jeder an die Flasche. Abgefüllt in Kreta, kann man hier zumindest halbwegs sicher sein, was sich in der Flasche befindet. Leider gibt es keine weiterführenden Infos, weder auf der Flasche, noch irgendwo im Internet.

Der Herausforderer: Spyiridoula’s Organic Extra Virgin Olive Oil
Das aus Oliven der griechischen Region Egialia gepressten Olivenöl, das den Namen von Spyridoula Kagiaoglou trägt. Einer Region, wie auch Kreta, die seit jeher traditionell mit dem Anbau von Oliven und der Olivenölherstellung verbunden ist. Noch genauer handelt es sich um Oliven der Sorte „Patrinia„, die bekannt für ihre hohe Qualität und ihre milde Fruchtigkeit ist. Ob das so stimmt, werden wir noch herausfinden.

Das Olivenöl von Spyridoula gibt es dabei in 2 verschiedenen Ausführungen: Als normale Version „Spyridoula’s Extra Virgin Olive Oil“ und als Bio Version „Spyridoula’s Organic Extra Virgin Olive Oil“, welches wir für unseren Test verwendet haben. Geschmacklich sind die beiden nicht voneinander zu unterscheiden. Alleine die Anbaumethode dürfte bei der Bio-Version wohl den Bio-Standards entsprechen und ist auch entsprechend mit „DE-ÖKO-37“ zertifiziert.

Spyridoulas Olivenöl

Die Geschmacksträger

Olivenöl kann man zwar auch pur genießen, realitätsnäher ist jedoch der Genuss gemeinsam mit Sachen wie:

  • Kuhmilch Mozzarella
  • Büffelmilch Mozzarella
  • Lowcarb Brot (Mestemacher)
  • Normalem Brot

Die Tester

Zwei weitere Ottonormalbürger der BRD und Bekannte des Autors haben sich bereiterklärt, beim Test mitzumachen. Somit fließen in die Bewertung immer 3 verschiedene Meinungen mit ein die auch gleichviel Beachtung finden.

[1] Der optische Olivenöl Vergleich:

Optischer Vergleich der Olivenöle

Ergebnis:
Hand auf’s Herz: Einmal aus der Flasche sind die 3 Olivenöle rein optisch nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Alle 3 haben die typische goldgelbe Olivenöl-Farbe und unterscheiden sich auch nicht in der Viskosität.

Punkt für jeden oder Punkt für keinen? Im Prinzip egal.

[2] Der Olivenöl Geruchsvergleich

Bertolli Olivenöl
Stechend würziger, fast schon scharfer Geruch. Sehr aufdringlicher Geruch, aber auch wahrscheinlich der Duft, der vom Durchschnittdeutschen von Olivenöl erwartet wird. Von fruchtig, wie auf der Flasche steht, kann allerdings keine Rede sein.

Zeus Olivenöl
Sehr sehr fruchtiger Geruch. Nicht stechend und nicht scharf, in keinster Weise. Aber so aromatisch, fruchtiger Geruch, dass man sich fragt, ob man an Olivenöl oder an Olivensaft riecht. Definitiv kein negativer Punkt, denn der Geruch ist immer noch appetittlich und nicht abweisend.

Spyridoulas Olivenöl
Nach den beiden „Haudrauf“-Gerüchen der Kontrahenten kommt Spyridoulas Olivenöl mit einem eher dezenten, aber auch fruchtigen Geruch daher. Ähnlich dem Zeus Olivenöl, hat es keine Schärfe und sticht auch nicht in die Nase. Von der Intensität der Fruchtigkeit her ist es aber sicher nur auf etwa 40-50% im Vergleich mit dem Olivenöl von Zeus, d.h. auf der eher milden Seite.

[3] Der Olivenöl Geschmacksvergleich

Jetzt aber rauf auf die Teller mit dem Olivenöl! Genug geschaut und gerochen, jetzt wird gefuttert.

Olivenöl auf Mozzarella und Tomaten

Bertolli Olivenöl
Wo der Geruch angefangen hat, macht der Geschmack eigentlich nahtlos weiter. Die scharfe Würze steht klar und dominant im Vordergrund und erschlägt damit jegliche ander Geschmacksrichtungen unter sich. Ob man gerade Büffelmozzarella oder ein Stück Pappe isst , dank Bertolli eigentlich egal, denn man schmeckt eh nur noch das Bertolli Olivenöl. Der Unterschied zwischen Eiweißbrot und normalem Weizenbrot verschwimmt nach dem Eintunken in das EU-Produkt. Einzige halbwegs vernünftige Verwendung: Als Dressing für geschmacklosen Kuhmilch-Mozzarella, der eben kein eigenes Aroma mitbringt.

Dieses Olivenöl ist mit seinem scharfen und aufdringlichen Geschmack auch sicher nicht zur Herstellung von Mayonnaise geeignet. Wenn den Autor sein Gedächtnis nicht trügt, dann hat er tatsächlich beim letzten Olivenöl-Mayo Versuch auch Bertolli Olivenöl benutzt – was bis zu diesem Test auch das letzte Mal darstellte. Auf jeden Fall nicht zum Nachmachen geeignet.

0 von 3 Testern würden zu diesem Olivenöl greifen.

Zeus Olivenöl
Wesentlich angenehmer als das angeblich italienische Konkurrenzprodukt, hat das Olivenöl von Zeus keinen unangenehm stechenden oder scharfen Geschmack. Die geruchlich bereits bekannte Fruchtigkeit setzt sich auch geschmacklich in einem deutlichen Eigengeschmack fort. Dieser überdeckt zwar das feine Büffelmozzarella-Aroma, ist bei den Broten und dem Kuhmilch-Mozzarella jedoch recht angenehm. Für die Produktion von Mayonnaise ist aber auch dieses Olivenöl nicht geeignet, da der in Ölform noch „fruchtige“ Geschmack, sich bei der Zubereitung zu Mayonnaise in Bitterkeit verwandelt.

1 von 3 Testern würde zu diesem Olivenöl greifen, wobei dies auf Kuhmilch-Mozzarella eingeschränkt wurde, also eigentlich 0,5 von 3 Testern?

Spyridoulas Olivenöl
Hier darf der Büffelmozzarella endlch auch nach Büffelmozzarella schmecken! Man merkt, dass man hier ein Qualitätsprodukt mit einem weiteren Qualitätsprodukt kombiniert hat, die einfach perfekt zusammen passen. Das Olivenöl tut in dieser Kombination genau das, was es eigentlich soll: Den Geschmack der anderen Nahrungsmittel heben, anstatt selbst in den Vordergrund zu treten. Mit den Broten schmeckt man deutlich die milde fruchtige Note, die dem anderen griechischen Olivenöl zwar ähnelt, aber nicht so aufdringlich im Vordergrund steht. Der einzige Nachteil: Wenn man etwas ohne Geschmack isst, wie zum Beispiel Kuhmilch Mozzarella, kann auch Spyridoula’s Olivenöl hieran nicht mehr viel ändern. Die superleckeren Tomaten, die wir glücklicherweise dazu hatten, profitierten dagegen enorm.

Der wahre Clou: Mit diesem Olivenöl kann man tatsächlich wohlschmeckende Mayonnaise herstellen! Die LCHF und Keto Anhänger toben und jauchzen!

Die mit diesen Olivenöl hergestellte Mayonnaise ist würzig und hat eine leichte Olivenölnote, die aber nicht negativ auffällt, wie bei den anderen beiden Olivenölen.

3 von 3 Testern würden zu diesem Olivenöl greifen, wenn es nicht gerade 50-Cent pro Kugel Kuhlmilch-Mozzarella gibt (siehe oben).

And the winner is…

Ganz klar setzt sich das Spyridoula’s Qualitätsprodukt gegen die beiden Supermarkt-Alternativen durch. Der Spaß hat zwar seinen Preis, ist dabei aber jeden Cent wert. Derzeit kann man den Liter „Spyridoula´s 100% GREEK EXTRA VIRGIN OLIVE OIL“ bereits für 13 Euro pro Liter bekommen, wenn man sich gleich für die 5 Liter Kanisterversion entscheidet. Kleinere Mengen gibt es zu entsprechend etwas höheren Preisen und wer wert auf Bio legt, der muss ebenfalls noch einmal etwas tiefer in die Tasche greifen. Dafür ist mir persönlich selten ein Produkt in die Hände gefallen, bei dem man die Qualität derartig schmeckt, insbesondere im Vergleich mit anderen Olivenölen.

Spyridoula Kagiaoglou bietet mit Ihrem Unternehmen Revela seit 2011 Olivenöl an, das höchsten Standards genügt. Seit dem Umzug des Vertreibs firmiret das Unternehmen nun unter dem Namen Revela D, die Produkte sind aber die Gleichen geblieben.

Falls ihr nun Lust auf das tolle Olivenöl von Revela D bekommen habt, zum Shop von Spyridoula geht es hier entlang. Wer möchte, kann Spyridoula auch auf Facebook folgen. Dort erfahrt ihr nicht nur neues von ihrem Olivenöl, sondern auch, wo sie sich gerade herumtreibt und wo ihr sie vielleicht mal persönlich antreffen könnt. Mal in Deutschland, mal in Griechenland, aber immer nah am Produkt.

Wer bei uns nach Einsatzmöglichkeiten für das Olivenöl sucht, der wird hier fündig:

  • Unsere LCHF Guacamole profitiert ungemein von dem tollen Olivenöl
  • Das Lowcarb Ghormeh Sabzi lebt geradezu von gutem Olivenöl. Hier sollte man sich den Griff zur billigen Variante 2 Mal überlegen.
  • Der Keto Ofen Blumenkohl kann nur besser werden, wenn man die Qualität des Öls hochschraubt.
  • Für die ganz unkreativen, gibt es ja immer noch den Salat Caprese. Genießbar mit Kuh-Mozzarella, unfassbar lecker mit Büffelmozzarella:

Salat Caprese

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