Alles im Leben kommt in Wellen, leider auch manche Trends aus den 80ern wie Leggins, Karottenjeans und Schnauzbärte.

Diät-Trends hingegen kommen in noch kürzeren Wellen und werden mit der Zeit auch immer abstruser und extremer. Logi, Atkins, Keto, Lowcarb, Southbeach, Dukan, New York Diät, Weight Watchers, Trennkost, FDH,…

Wird Zeit, dass uns jemand mal zeigt, was wirklich funktioniert, oder? Und wer wäre dazu besser geeignet als Everybodys RnB Darling Beyoncé?

Beyonce und ihre highcarb diät

Wie das funktioniert, erklärt uns dieser Artikel, den wir uns investigativ und etwas launisch mal vornehmen. Alles aus dem Artikel wird als Zitat markiert.

Highcarb by Beyoncé, wir sind gerettet!

Endlich haben wir die Lösung für all unsere Ernährungs- und Diätprobleme gefunden. Wir müssen einfach nur Beyoncé’s Highcarb-Diät nachmachen! Zumindest will uns das dieser Artikel suggerieren. Sogar als DAS Gegenmodel zu Lowcarb wird diese Diät gepriesen. Da müssen wir natürlich mal einen tieferen Blick riskieren. Schließlich bedeutet dies ja, das wir hier alle auf dem falschen Pfad sind. Aber eins nach dem anderen.

So viele Kohlenhydrate zu sich nehmen, wie man will und trotzdem abnehmen. Geht das? Genau das verspricht das Gegenmodell zur Low Carb-Diät. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei der Umstellung zu High Carb beachten müssen.

Ja, geht das? Ganz bestimmt, wenn man einen Personal-Trainer hat und die eigentliche Hauptbeschäftigung tagsüber aus Sport und Körper instandhalten besteht. Wenn man 3000 Kalorien pro Tag verbrennt, kann man auch 3000 Kalorien pro Tag in sich reinstopfen ohne dick zu werden. Ob das für den Körper, die Psyche und den Insulinspiegel gut ist, sein mal dahingestellt.

Jahrelang war Brot verschrien!

Jahrelang waren Kohlenhydrate bei den Super-Ernährungsbewussten verschrien. „Was? Du isst abends echt Brot?“ war ein Satz, den man plötzlich sagen durfte, ohne schräg angesehen zu werden. Irgendwie hat sich das Bewusstsein im Bezug auf Nahrungsmittel, Ernährung und Diäten auf eine ungesunde und anstrengende Weise verschoben. Mit Natürlichkeit haben all die „No-Go’s“ nichts mehr zu tun. Doch muss eine bewusste Ernährung unbedingt anstrengend sein? Wir fordern: Endlich wieder Brot, Nudeln & Co. ohne ein schlechtes Gewissen!

Achso. Jahrelang. Deswegen gibt es auch erst seit kurzem vernünftige Lowcarb-Alternativen. Aber eventuell hat die Brigitte oder die Tina (oder wie die Magazine alle heißen) schon mal einen peppigen 5-Tages Lowcarb Plan mit dem man 5 Pfund in 5 Tagen verliert vorgestellt, seitdem ist Lowcarb natürlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen und keiner schaut einen mehr schräg an und alle wissen Bescheid. Deswegen ist es natürlich Zeit für eine Revolution: Ohne schlechtes Gewissen Brot, Nudeln und Co. reinstopfen dürfen! Wir rebellieren gegen unseren Körper, denn was weiß der schon von Ernährung! Holt die Protestschilder und Sparschäler raus, heute Abend schmausen wir Kartoffelpürree!

Bei der High Carb-Diät geht es darum, sich möglichst pflanzlich und vegan zu ernähren. Auf den Teller kommen vor allem Kohlenhydrate in Form von Weizen- und Getreideprodukten, Obst und Gemüse. Tierisches, beispielsweise Fleisch, Fisch, Käse, Schokolade und Eis, wird vom Speiseplan verbannt oder zumindest reduziert. Man isst also all das, was die Anhänger der Atkins-Diät nicht essen dürfen. Das leuchtet ein, wenn man bedenkt, wer demnach die gesünderen Lebensmittel zu sich nehmen darf. Atkins starb nämlich laut Autopsiebericht mit einem Gewicht von stolzen 117 Kilo, Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck. So gesund kann eine Ernährung, die ausschließlich auf Gemüse, Eiweiß, Fett und Tierischem basiert, Getreideprodukte und Obst verbietet, also nicht sein. Und wer hält schon einen ganzen Arbeitstag ohne Brot, Reis, Kartoffeln oder Nudeln durch?! Eben.

Man macht einfach das Gegenteil von Atkins. Das leuchtet ein, weil man dann ja die gesünderen Lebensmittel essen darf. Die Definition von „gesund“ scheint hier allgemein bekannt zu sein und bedarf keiner weiteren Erläuterung. Weizen gegen Fleisch, ist doch KLAR was hier gesünder ist. Sollte man auch mal den Gluten-Allergiker fragen.

Dann wird hier mal wieder der gute Atkins bemüht und die Tatsache, dass er mit Übergewicht starb, obwohl er bei der Einlieferung in das Krankenhaus nur 88kg wog. (Quelle: Link) Seine „Herzinsuffizienz“ kann auf einen viralen Infekt im Jahr 2000 zurückgeführt werden und sogar der behandelnde Arzt bestätigte, dass seine Herzprobleme in keinerlei Verbindung zu seiner Diät standen. (Quelle: Link) Sein Übergewicht am Ende rührte scheinbar von den vielen Infusionen, die er zwischen Einlieferung in das Krankenhaus und Zeitpunkt des Todes erhielt.

Aber hey, wieso sich mit Fakten quälen, wenn man auch einfach lesen kann: Atkins ist übergewichtig gestorben, also ist sein Lebenswerk nichtig und Lowcarb grundsätzlich falsch und ungesund. Klingt auf jeden Fall besser und macht eine bessere Geschichte.

Und natürlich, der Hammer: Wer hält einen Arbeitstag ohne Kohlenhydrate denn schon aus?
Meine Antwort: Derjenige, der seinen Insulinspiegel unter Kontrolle hat und nicht dauernd unter Heißhunger-Attacken leidet.

80% Kohlenhydrate, 20% Proteine und Fette, 100% Quatsch

Mindestens 80 Prozent der erlaubten Lebensmittel bestehen bei „High Carb Low Fat“ aus Kohlenhydraten. Reis, Kartoffeln, Mais, Haferflocken, Obst und Gemüse dürfen Sie unbegrenzt essen, Pasta nur in Maßen. Die Kohlenhydrate können vom Körper restlos verwertet werden. Proteine und Fette werden auf höchstens 20 Prozent reduziert. Durch die vielen, in den Lebensmitteln enthaltenen, Vitamine und Mineralien, bekommt der Körper alles, was er braucht, um richtig arbeiten zu können. Sie müssen weder auf das Abendessen verzichten, noch Ihre Portionen abwiegen.

Kann mir jemand erklären, warum Reis und Kartoffeln unbegrenzt, dafür Pasta nur in Maßen gegessen werden darf? Warum? Gibt es böse und gute Kohlenhydrate? Oder italienische Kohlenhydrate in der Pasta, die eher ungern im Körper arbeiten und deutsche Kartoffel-Kohlenhydrate, die wiederum gut (und pünktlich!) im Körper wirken? Die Erklärung, sofern es eine geben sollte, wir suchen sie noch heute.

Kohlenhydrate können vom Körper übrigens restlos verwertet werden, erfahren wir hier. Klar, der Körper „verwertet“ die Kohlenhydrate entweder als Energie oder speichert alles was er nicht braucht dank hohem Insulinspiegel direkt als Fettpolster ein. Ich weiß nur nicht, wieso das etwas Gutes sein soll.

Der Effekt: Sie finden zu Ihrem natürlichem Hunger- und Sättigungsgefühl zurück und werden endlich richtig satt! Das wirkt sich so ganz nebenbei auch positiv auf die Figur aus. Nachdem der Körper am Anfang etwas Gewicht ansetzen konnte, hat er die Ernährungsumstellung nach drei bis vier Wochen angenommen. Die Pfunde purzeln nach ein paar Monaten langsam, aber stetig. Nach einigen Wochen fühlt man sich nicht nur stärker, leistungsfähiger und fitter, sondern wird auch konzentrationsfähiger und sieht einfach besser aus. Nicht dünn und schlapp wie bei der Low Carb-Diät, sondern kraftvoll und gesund. Natürlich steigt auch die Laune und das Lebensgefühl, wenn man aufhören darf, Kalorien zu zählen.

Das natürliche Hunger-Gefühl ist wieder da! Hurra! Endlich! Wie leer habe ich mich bei meiner ketogenen Ernährung ohne Hunger gefühlt! Wie schlecht ging es mir ohne Hungerattacken! Aber zum Glück gibt es ja die Highcarb-Diät, die mir die Hunger-Panik zurückbringt. Dankeschön!

Außerdem kann ich mich wieder richtig satt fühlen. Also so richtig satt. Also so richtig platt vom Essen, dass ich erstmal ein Nickerchen halten möchte und für die nächsten 2 Stunden unbrauchbar bin, weil ich mich so voll und satt fühle, dass ich mich kaum rühren kann. Hört sich verlockend an.

Angeblich werde ich auch konzentrationsfähiger. Natürlich nur, so lange ich fleißig Kohlenhydrate reinschaufle und den Insulinspiegel hochhalte. Dass das auf die Hüften geht, naja, man kann eben nicht alles haben.

Laune und Glücksgefühl steigen, wenn man aufhört Kalorien zu zählen! Die Kilo auf der Waage steigen zwar mit, was langfristig das Glücksgefühl etwas dämpfen dürfte, aber wer will sich hier schon in Details verlieren.

Mit Highcarb und Sport kann man auch 4.000 Kalorien zu sich nehmen! Wenn man jeden Tag Marathon läuft.

Die optimale Ergänzung zu dieser Ernährungsform ist, natürlich, Sport. Durch die Energie, die man aus der „High Carb Low Fat“-Diät gewinnt, ist sie besonders für all jene geeignet, die Kraftsport betreiben und Muskeln aufbauen wollen. Da man am Morgen nicht schwach und hungrig aufwacht, ist es kein Problem, den Tag direkt mit Sport zu beginnen. Sportler werden nach der Ernährungsumstellung gut 4.000 Kalorien zu sich nehmen können, ohne Fett anzusetzen. Die Arterien werden nicht mehr durch Fette verstopft. Das Risiko, chronische Krankheiten zu bekommen oder einen Herzinfarkt zu erleiden, minimiert sich. High Carb ist also kein simpler Ernährungstrend, es ist eine Lebenseinstellung, die einen so richtig durchstarten lässt.

So, jetzt reden wir doch mal Tacheles. Wir kennen alle diese Hochleistungssportler, die sich vor ihren x stündigen Anstrengungen erstmal 3 Kilo Spaghetti Bolognese und noch dazu einen Topf Haferschleim gönnen. Hauptsache richtig viel Energie reingeschaufelt. Davon jedoch auf einen Otto-Normal-Bürohengst zu schließen, dass dieser plötzlich locker 4.000 Kalorien zu sich nehmen kann, ist nicht nur fahrlässig, sondern auch gefährlich. Nachher glauben das noch einige Leute…

Nimmt man abends viele Kohlenhydrate zu sich, wird man sich morgens beim Aufstehen im Insulin-Spiegel-Tal befinden und mit richtig viel Kohldampf aufwachen. Ich würde sogar wetten, dass man spätestens 3-4 Stunden nach jedem Essen richtig Hunger hat, was nicht unbedingt zur behutsamen Kalorienaufnahme verleitet.

Es wird außerdem mal wieder der Mythos bemüht, dass Fett die Arterien verstopft. Natürlich ohne Beweis, weil angebliches Allgemeinwissen muss nicht belegt werden.

Jetzt so richtig richtig (hungrig) durchstarten!

Wer sich von all dem im Artikel beschriebenen doch so richtig angesprochen fühlt, dem sei der Highcarb-Selbsttest von Michelle Persad an das Herz gelegt:

I TRIED THE 22 DAY BEYONCÉ VEGAN DIET… AND I’M STARVING

Ein kleiner, aber feiner Auszug:

Day 3: I’m starving.

When most people heard I was on this diet, they asked me “How do you feel?” And about 100 percent of the time, I would respond with “I feel hungry.”

So, would I do this again? HELL. NO.

Beyoncé, ganz ehrlich, wir fühlen uns bei dir und der ganzen Diät eher an einen Song von dir erinnert:

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